Tay-Sachs

Das Tay-Sachs Syndrom

 

Das Tay-Sachs Syndrom ist eine verheerende Fettstoffwechselkrankheit, die bis heute leider unheilbar ist und in wenigen Jahren zum Tod führt.

Tay-Sachs ist eine fortschreitende, neurologische Erbkrankheit, welche durch ein defektes Gen (Chromosom 15) verursacht wird.

Wir geben nicht auf, bis diese Krankheit besiegt ist!

Werde auch du zum Lebensretter und unterstütze unser Spendenprojekt für die Tay-Sachs Forschung! Gemeinsam erreichen wir die Heilung für diese Krankheit und ermöglichen diesen besonderen Kindern zu leben!

Was ist Tay-Sachs?

Das Tay-Sachs Syndrom ist eine verheerende Fettstoffwechselkrankheit, die bis heute leider unheilbar ist und in wenigen Jahren zum Tod führt.

Tay-Sachs ist eine fortschreitende, neurologische Erbkrankheit, welche durch ein defektes Gen (Chromosom 15) verursacht wird.

Die beiden Hauptprobleme bei Tay-Sachs sind zu wenig oder gar kein HEX-A, und am Ende zuviel GM2 Abfall.

Was ist HEX-A?

Hexosaminidasen sind Enzyme, die Reste von N-Acetylglucosiden durch Hydrolyse (Spaltung einer chemischen Verbindung unter Wasseraufnahme) abspalten, und diese so Schritt für Schritt abbauen. Beim Mensch sind fünf Proteine mit Hexosaminidase-Aktivität bekannt, die in mehreren Isoformen vorkommen und sich zu Enzymkomplexen zusammenlagern. Mutationen am HEXA-Gen sind die Ursache für Tay-Sachs-Krankheit, und Mutationen am HEXB-Gen sind für die Sandhoff-Krankheit verantwortlich.

Die fünf Hexosaminidasen werden Hexosaminidase A bis D und S genannt. Hexosaminidase A, B und S sind Proteinkomplexe und werden beide aus Produkten der beiden Gene HEXA (Untereinheit α) und HEXB (Untereinheiten βA und βB) gebildet

Vereinfacht gesagt kann der Stoffwechsel das Enzym HEX-A nicht ausreichend produzieren, und ist dadurch nicht in der Lage die Stoffe, die die Zellen nicht mehr benötigen, aus dem Körper abzutransportieren. Daher wird dieser „Müll“ (GM2 Abfall) in den Zellen eingelagert, und in Fett verwandelt. Die Zellen werden regelrecht zugefettet und verlieren nach und nach ihre Funktionen, bis sie dann absterben.

Was ist GM2?

Das Abfallprodukt heißt GM2. Es ist im Grunde ein großer komplizierter Strang, der zu groß und lang für eine Gehirnzelle ist. Das Hex-A Enzym bricht das GM2 in kleine Stränge, die von der Zelle verwendet werden können.

Wenn es zu wenig Hex-A Enzyme gibt, beginnen sich die großen GM2 Stränge zu sammeln (wie wenn der Müllwagen nie zu Ihrem Haus kommen würde). Da  nun zu viel Abfall anfällt, beginnt der Speicherbereich zu schwellen. Die Schwellung führt zu Fehlfunktionen der Zelle und diese stirbt schließlich ab. Verschiedene Enzyme und Abfallprodukte werden in verschiedenen Teilen des Körpers erzeugt. Hex-A und GM2 werden in Gehirnzellen erzeugt – das ist der Grund, warum Tay-Sachs in erster Linie eine neurologische Erkrankung ist.

Für das Tay-Sachs Syndrom gibt es zur Zeit keine Behandlungsmöglichkeiten und keine Chance auf Heilung. Die Schulmedizin kann lediglich die Symptome behandeln.

Es gibt 3 verschiedene Formen der Krankheit.

  • infantiles Tay-Sachs Syndrom (Typ1 = frühkindliches Tay-Sachs)
  • juveniles Tay-Sachs Syndrom (Typ 2 = spät beginnendes Tay-Sachs)
  • Late On-Set Tay-Sachs Syndrom (Typ 3 = adultes Tay-Sachs)

 

Infantiles Tay-Sachs Syndrom

  • Häufigste Form der Krankheit
  • Erste Symptome treten im Alter von 3 – 6 Monaten auf
  • HEX-A Enzym ist wenig bis gar nicht vorhanden, daher der schnelle Verlauf
  • Lebenserwartung: 3 – 5 Jahre

 

Symptome

  • muskuläre Hypotonie (die Muskelspannung wird immer weniger)
  • Cherry Red Spot (Kirschroter Fleck auf der Makula/Netzhaut – kommt von der Einlagerung in den Zellen)
  • Schreckreaktionen auf Schallreize (häufiges erschrecken)
  • Psychomotorischer Abbau, Verlust des Sitz- und Stehvermögens
  • Zunehmende Schwerhörigkeit, Blindheit, Paresen sowie Spasmen
  • Puppenartiges Gesicht mit blasser durchscheinender Haut, langen Augenwimpern, feinem Haar und auffällig rosafarbener Gesichtsfarbe

Der Verlauf des Tay-Sachs Syndroms kommt auf den Typ der Krankheit an und varriert stark. Jedes Kind entwickelt sich anders und es gibt keinen zeitlichen Rahmen oder Richtwert wann mit welchen Verlusten zu rechnen ist.

 

Grundsätzlicher Verlauf

Die Kinder verlieren durch den Enzymmangel und dem damit verbundenen, immer größer werdenden Schaden im Gehirn, immer mehr bereits erlernte Fähigkeiten. Das Alter mit dem diese Verluste einhergehen, variiert je nach Typ.

 

Folgende Fähigkeiten verlieren die meisten Kinder:

  • Sehen und hören
  • Stehen, zu sitzen und ihren Kopf zu halten
  • Gehen (nur bei Typ 2 & 3, Typ 1 lernt das gehen erst gar nicht)
  • Sprechen (nur bei Typ 2 & 3, Typ 1 lernt das sprechen erst gar nicht)
  • Sich zu bewegen
  • Spielen
  • Essen (wegen Speichelbildung)
  • Lachen und mit Tränen zu weinen
  • Im Falle einer Erkältung den Schleim abzuhusten

Bei der Infantilen Form können bereits zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat erste Symptome auftreten, der weitere Verlauf variiert sehr stark. Manche Kinder sind schon sehr früh zu einigen Dingen nicht mehr in der Lage, zb Essen (eine Magensonde wird notwendig), dies kann schon ab einem Alter von 18 Monaten vorkommen. Andere Kinder kommen ohne Magensonde aus bis sie 3,5 Jahre alt sind, oder benötigen gar keine Sonde. Die meisten Verluste kommen schleichend, also von Monat zu Monat mehr.

 

Stattdessen bekommen Sie

 

  • Epileptische Anfälle, die im Laufe der Zeit immer schlimmer und häufiger werden können
  • Spasmen (eine erhöhte Eigenspannung der Skelettmuskulatur)
  • Eine Magensonde
  • Paresen (unvollständige Lähmungen)
  • Versorgnung durch Sauerstoff
  • Bei fortgeschrittenem Verlauf kann es nötig werden Schleim abzusaugen

 

Auch hier ist es unmöglich einen zeitlichen Rahmen anzuführen ab wann die Kinder solche Symptome bekommen. Unser Ehrenmitglied Haylie war etwa 19 Monate alt, als sie ihren ersten epileptischen Anfall erlitt.

 

Prognose

Die Kinder versterben in der Regel bis zum 3. Lebensjahr aufgrund einer wiederkehrenden Lungenentzündung.

 

Juveniles Tay-Sachs Syndrom

  •  Beginn der Symptome im Alter von 2-6 Jahren
  • Gangataxie (breitbeiniger, unsicheren Gang )
  • Verhaltensstörungen
  • zunehmendem Verlust der intellektuellen Leistungen
  • Der Aktivitätsmangel des HEX-A Enzyms ist weniger stark ausgeprägt als bei der infantilen Form.

 

Mit etwa 15 Jahren sterben die Patienten im Stadium einer Dezerebration (Unterbrechung der Hirnrinden-Hirnstamm-Verbindung: kompletter Ausfall der Großhirnfunktion)

 

Late On Set Tay-Sachs Syndrom (Adulte Form)

  •  kann mit etwa 10 Jahren beginnen, wird aber oft erst im Erwachsenenalter diagnostiziert (zwischen 20. und 30. Lebensjahr)
  • Die geistigen Leistungen und das Verhalten sind nur bei einem Teil dieser Patienten beeinträchtigt.
  • Die Aktivität des HEX-A Enzyms ist verringert.
  • Rede und Schluckbeschwerden, Unsicherer Gang, Spastik, kognitive Abnahme und psychiatrischen Erkrankungen, insbesondere Schizophrenie-ähnliche Psychose

 

Late On Set Tay-Sachs ist in der Regel nicht tödlich.

Häufigkeit des Tay-Sachs Syndroms

 Häufigkeit der Träger des Defekten Gens:

 

  • 1 von 27 Aschkenasischen Juden, Französisch Kanadier, Louisiana cajuns
  • 1 von 50 Irisch Amerikanern
  • 1 von 250 der Allgemeinbevölkerung- trägt das defekte Gen in sich. (Chromosom 15)

 

Häufigkeit der Krankheit unter Lebendgeborenen ist 1:320.000

 

Wie bekommt man Tay-Sachs?

 

  • Beide Eltern vererben das defekte Gen
  • Spontane Mutation

 

Wenn beide Eltern träger des HEX-A Gens sind, sind drei Ergebnisse möglich:

 

  • Keiner der Eltern hat das Gen an das Kind vererbt – Das Kind wird völlig gesund sein und kein Träger des Gens
  • Ein Elternteil vererbt das Gen an das Kind, der andere Elternteil nicht – Das Kind wird gesund sein aber ist auch ein Träger des Gens.
  • Beide Eltern vererben das defekte Gen – Das Kind wird am Tay-Sachs Syndrom leiden

 

Die Chance dass das Kind am Tay-Sachs Syndrom leidet ist also bei 25%.

 

 

Wenn nur ein Elternteil Träger des Gens ist besteht keine Gefahr für das Kind.

Die Chance dass das Kind am Tay-Sachs Snydrom leidet liegt bei 0%, ausser es käme zu einer Spontanmutation.

Die Chance das das Kind Träger des Gens wird liegt bei 50%.

(In diesem Fall wäre das Kind gesund, doch es bestünde die Chance dass es selbst, wenn es das defekte Gen an ein zukünftiges Kind vererben sollte, und auch der Vater Träger des Gens wäre, ein Kind bekommen könnte das am Tay-Sachs Syndrom leidet.)

 

siehe Grafik.

Der Weg für eine klinische Studie ist bereitet


Jüngstes Update, Stand Juni 2017:

(übersetzt von Melanie Mende für Hand in Hand, Deutschland)

 Am 07. Juni 2017 traf sich das Forschungsteam der Universität von Cambridge, gemeinsam mit Daniel Levi von der CATS Foundation, mit der MHRA (medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien), um über den Antrag für die klinische Studie für GM2 Gangliosidose (Tay-Sachs und Sandhoff ) zu sprechen.

Der Zweck des Treffens bestand darin zu bestimmen, ob es irgendwelche Hindernisse gibt, die gegen eine Studie sprechen würden und wie am besten weiter vorgegangen werden soll. Während des Treffens wurden verschiedenste Fragen vor allem zur Studie gestellt, sowohl klinische als auch nicht-klinische Belange betreffend.

Die großartige Neuigkeit ist, dass das Konzept, so wie es vorgestellt wurde, im Großen und Ganzen von der MHRA akzeptiert wurde. Das bedeutet, dass die Hauptmerkmale der Studie, wie die Nutzung von AAV2/1- HEXA und AAV2/1- HEXB Vektoren als Bestandteil der Behandlung, bestätigt wurden; die Nutzung von Sandhoff-Mausmodellen, um die experimentellen Ziele zu verdeutlichen und dadurch die Bewertung pharmazeutischer Effekte, die in Menschen zu erwarten sind, erlauben, haben Gültigkeit; und das Vorgehen, dass verschiedene Dosierungen auf der Basis erprobt werden sollen, dass jede Dosis einen therapeutischen Einfluss auf denTeilnehmer haben muss (keine Placebo-Studie), wurde als wichtig anerkannt.

Darüber hinaus wurde der Vorschlag, dass die jüngeren Kinder als erstes, vor den Kindern bis zum 18. Lebensjahr (begründet vor allem durch den Fakt, dass deren Verlauf schneller voranschreitet und schneller zum Tod führen kann) behandelt werden, wurde ebenfalls von der MHRA akzeptiert. Das bedeutet, dass die ersten sechs Teilnehmer, die zur Studie zugelassen werden, aus der jüngeren Zielgruppe sein werden.

Der Erfolg des Treffens mit der MHRA ist ein klares Zeichen dafür, dass das Team mit der Studie vorankommt und sich weiterhin im Zeitplan bewegt, so schnell wie möglich in 2018/2019 mit der Studie zu starten. Die nächsten Schritte bestehen aus einer großen Menge bürokratischen Aufwands, um uns diesem Tag näher zu bringen. Es gab viele Hürden zu überwinden und es gibt immer noch ein paar Hürden zu meistern, aber durch die Hingabe und die harte Arbeit des gesamten Forschungsteams an der Universität von Cambridge und der CATS Foundation, sind wir zuversichtlich, dass die Arbeit ohne weitere Verzögerung fortgeführt werden kann.

Wir, und das Team, verstehen vollkommen, dass ein erhoffter Start in 2018/2019 sich als zu weit in der Zukunft entfernt anfühlt. Seid bitte versichert, dass jeder das absolute Maximum einbringt, um so früh wie möglich mit dieser Behandlung beginnen zu können. Wie alle Familien in Europa und dem Rest der Welt, die wir betreuen, kennen wir die verheerende Natur von Tay-Sachs und Sandhoff und wir werden nicht aufgeben, bis unsere Kinder die Chance auf eine bessere Zukunft haben.

Dan Levi

Vorsitzender der ETSCC und Chief Executive The CATS Foundation

Quelle: Hand in Hand gegen Tay-Sachs & Sandhoff Deutschland E.V. http://tay-sachs-sandhoff.de

Forschungsupdates aus Kanada und den Teams in den USA, die uns von der amerikanischen Selbsthilfegruppe CTSF zur Verfügung gestellt wurden.

Es folgt ein Update, der durch die CTSF geförderten Forschungsgruppen. Es handelt sich um drei verschiedene Forschungsgruppen, formuliert in ihren eigenen Worten und überszt von Melanie Mende:

Von: Dr. Jagdeep Walia, Queens University, Ontario, Kanada

Der neue therapeutische Behandlungsansatz und sein Nachweis des Grundsatzes wurden kürzlich veröffentlicht. Die anhaltende Arbeit im Labor beinhaltet:

  1. Die Bewertung des Behandlungseffekts bei unterschiedlichen Dosierungen in der Anwendung der Gen-Therapie mittels des AAV9 Vektors. Das Projekt ist zu 80% abgeschlossen, die Resultate müssen nun ausgewertet werden.
  2. Die Beurteilung des Einsatzes von anti-entzündlichen Medikamenten, wenn diese in Kombination mit der Gen-Therapie eingesetzt werden. (in Bearbeitung – 40% der Arbeit ist bereits getan)
  3. Die Entwicklung eines Tests zur Überwachung des Gangliosidoselevels in Urin und Plasma (initiiert – erst 25% abgeschlossen)
  4. Entwicklung der Protokolle für die zu erwartende klinische Studie in der Zukunft (20% erledigt)

Die Ergebnisse dieser Forschung ermöglicht die Planung einer klinischen Studie für Patienten mit GM2, um ein lang erwartetes Heilmittel zu finden.

 

Von: Dr. Heather Gray Edwards, Auburn Univeristy, Dr. Doug Martin, Auburn University und DR. Miguel Esteves, University of Massachusetts

Die Gen-Therapie für Tay-Sachs und Sandhoff wurde überarbeitet, um die Stärke der Vektoren zu reduzieren und somit die Sicherheit zu erhöhen. Die Studien wurden unter der Anleitung der FDA geführt, um die Anforderungen für klinische Versuche zu erfüllen.

Das neue Vektorensystem stellt nachweislich die Hexosaminidase-Aktivität nach der Injektion in das Gehirn wieder her und führt zu einem Abbau der Ablagerungen. Behandelte Mäuse zeigten eine längere Lebensspanne und ließen keine Nebenwirkungen der Behandlung erkennen. Um die Sicherheit gründlich zu testen, wurde das neue Vektorensystem in nicht-menschlichen Primaten (Affen) für beinahe 1 Jahr getestet und zeigte keinerlei Anzeichen einer Toxizität, weder im MRT noch in den Verhaltenstests. Es fehlen noch ein paar Schritte, bevor die klinische Studie beginnen kann: das Gewebe der Affen muss noch mikroskopisch von einem Pathologen untersucht werden, die aufwendige Produktion der Vektoren muss abgeschlossen sein und die regulativen Dokumente müssen vorbereitet und ausgefüllt werden. All diese Aktivitäten können beginnen, sobald die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Von: Dr. Joe Anderson, University of California, Davis

Momentan werden die Studien zur Effektivität und Sicherheit in lebenden Organismen fortgesetzt.

Wir konnten einen signifikanten Rückgang der Gm2-Aggregate in den Mäusegehirnen feststellen, geprägt von einem hohen Anteil menschlicher Zellen, transduziert mit dem HEXA/HEXB lentiviralen Vektor.

Wir konnten außerdem eine Verlängerung der Lebensspanne in den Mäusen sehen. Menschliche hämatopoetische Stammzellen transduziert mit dem HEXA/HEXB lentiviralen Vektor reiften zu normalen Immunsystemzellen heran, wenn sie in ein humanisiertes Mausmodel eingepflanzt wurden.

Wir werden einige der Versuche wiederholen, um genügend Mäuse für statistisch relevante Daten zur Verfügung zu haben. Sobald diese Experimente abgeschlossen sind, werden wir in der Lage sein, ein erstes Treffen mit der FDA abzuhalten.

Quelle: Hand in Hand gegen Tay-Sachs & Sandhoff Deutschland E.V. http://tay-sachs-sandhoff.de

Tanganil: Eine experimentelle Medikamentestudie

Tanganil bei Tay-Sachs und Sandhoff

Seit einem knappen Jahr laufen auch individuelle Heilversuche bei GM1- und GM2-Gangliosidosen (Tay-Sachs und Sandhoff-Erkrankung)

Behandelt werden in München zwei  adulte (Tay-Sachs)  und zwei juvenile (M. Sandhoff) Verlaufsformen.  Auch hier werden bereits erste Verbesserungen sichtbar. (Ataxie, Sprache, Gangbild, Gangsicherheit, etc.)

Außerdem gibt es Versuche mit Sandhoff-Mäusen durch Prof. Frances Platt (Univ. Oxford) unter Mitwirkung von  Prof. Michael Strupp (LMU München). Dabei kam es zu einem späteren Auftreten der Symptome unter einer Therapie mit  Acetyl-DL-Leucin. Im Mausmodell ist zudem eine deutlich reduzierte Ataxie bei behandelten Mäusen zu sehen.

Die Ergebnisse was Acetyl-DL-Leucin genau in den Zellen bewirkt, werden für Mitte  2018 erwartet.

Für 2018 ist eine weitere offizielle Patientenstudie geplant, in die  auch Tay-Sachs und M. Sandhoff eingeschlossen werden. Das Mindestalter der Patienten liegt bei 6 Jahren.

Mehr darüber findest du hier: http://tay-sachs-sandhoff.de/tanganil/

Forschungsupdate der Gentherapie für Tay-Sachs und Sandhoff: Jänner 2017

 

 

Die größte Hoffnung auf eine Behandlung des Tay-Sachs Syndroms und der Sandhoff Krankheit liegt schon seit langem in der sogenannten Gentherapie. Im Jahr 2015 gab es einen herben Rückschlag in dieser Forschung, weil die entwickelten Vektoren unerwünschte Nebenwirkungen zeigten. Inzwischen sind neue Vektoren gefunden, die die bekannten Nebenwirkungen nicht aufweisen.
Professor Cox und das gesamte Forschungsteam der Cambridge University und des Addenbrooke’s Krankenhauses haben nun ein neues Update dieser Forschung veröffentlicht.
Ich freue mich, heute, gemeinsam mit den Mitgliedern des European Charity Consotriums (ETSCC) dieses Update mit euch teilen zu können.

„Wir freuen uns, Ihnen/Euch ein neues Update über den aktuellen Stand der Forschung nach einer potentiellen Behandlungsmethode für Tay-Sachs und Sandhoff an der Universität von Cambridge und dem Addenbrook Krankenhaus geben zu können.

Seit unserem letzten Update hat sich das Team verstärkt darauf konzentriert herauszufinden, worin die aufgetretenen Probleme mit den menschlichen Vektoren lagen, welche dazu gedacht waren, die gesunden Gene in den Körper einzubringen.

Auch wenn dieser Vorgang eine Weile brauchte, sind wir froh, nun verkünden zu können, dass die Probleme gelöst werden konnten und dass wir nun mit einem anderen Produktionsteam zusammenarbeiten, das auch viel mehr Erfahrung mit der Herstellung von Vektoren für klinische Studien hat.

Der Gruppe wurde eine Verlängerung vom Medical Research Council zugesprochen, um mit dem Projekt in Cambridge fortzufahren und, zum Glück, bei all den Unwägbarkeiten, das Team dort ist weiterhin ein Team – und immer noch „voll dabei“!
Die große Frage, die jeder haben wird, ist: Was bedeutet das für uns? Leider hatte die notwendige Findung neuer Vektoren eine Verzögerung der Arbeit zur Folge, bevor es zum nächsten Meilenstein des Projekts, der „behördlichen Genehmigung“ der Vektoren und die Ausgestaltung der Studie, kommen konnte. Aber jetzt, da die klinische Prüfung der Vektoren sich dem Abschluss nähert und bis jetzt erfolgreich ist, planen wir, die verschiedenen Regulatoren Anfang 2017 anzugehen.

Warum ist das wichtig? Nun, ohne deren Befürwortung und Unterstützung kann das Projekt nicht auf die nächste Stufe gebracht werden und das ist der Beginn der klinischen Studie in Kindern mit Tay-Sachs und Sandhoff. Es besteht realistische Hoffnung, dass, wenn in den nächsten Monaten alles nach Plan läuft, wir in der Position sein werden mit dem dritten Meilenstein des Projekts, die Auswahl der Teilnehmer an der Studie, 2018 beginnen zu können.“

Von den Mitgliedern des European Tay-Sachs and Sandhoff Charity Consortium (ETSCC)

Die Hoffnung ist nun größer als je zuvor! Gemeinsam werden wir diese Krankheit besiegen!

Alternative Therapien: Vorstellung einer neuen Inflammasom Komplex-basierten Therapie für Tay-Sachs.

Dr. rer. nat. Mario D. Cordero,  ist Forscher an der Universität Sevilla, Spanien. Er ist ausgebildeter Ernährungswissenschaftler und trägt einen Mastertitel in Molekularbiologie für Seltene Erkrankungen (Universität Pablo de Olavide in Sevilla, Spanien). In den letzten Jahren konnte er in seinen Arbeiten die Bedeutung von Autophagie bei mitochondrialen Erkrankungen aufzeigen.

 

Gegenwärtig beschäftigt er sich wissenschaftlich unter anderem mit den molekularen Aspekten von Mitochondrien, AMPK und des Inflammasom Komplexes in entzündlichen und seltenen Erkrankungen mit besonderer Interesse an neuen Therapiemöglichkeiten.

Wir betreiben ein grundlagenwissenschaftliches Labor und unser Schwerpunkt liegt auf der Biochemie und Molekularbiologie von seltenen Erkrankungen und dem Alterungsprozess. In diesem Sinne arbeiten wir mit Fibroblasten, die aus Hautproben von Patienten gewonnen wurden, um die molekularen Grundlagen von Erkrankungen zu untersuchen. Wir werden einen sehr interessanten zellulären Prozess vorstellen, die Autophagie. In diesem Prozess werden verschiedene Zellbestandteile in doppelmembranösen Vesikeln zum Lysosom/ zur Vakuole transportiert, um dort abgebaut bzw. für das Recycling der Makromoleküle umgebaut zu werden. Autophagie wird typischerweise von verschiedenen Vorgängen aktiviert, damit Aminosäuren und Stoffwechselprodukte für die Aufrechterhaltung der Energieproduktion (ATP) gebildet werden. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Autophagy kann zur Zellschädigung führen. Eine präzise Regulation der Autophagie ist daher wesentlich für das Gleichgewicht der Zelle. Eine Störung der Autophagie führt zur Anhäufung von „Abfall“ in der Zelle. Der „Abfall“ führt zu einer Entzündungsreaktion.

 

Wir werden die grundlegenden Fragestellungen unseres Projektes zum molekularen Prozess von Tay-Sachs erläutern. Neben der Autophagie spielt hierbei das neue interessante Konzept des Inflammasom-Prozesses eine Rolle, der als Sensor für metabolischen Stress gilt. Tatsächlich wird der Inflammasom-Prozess im Zusammenhang mit der Entstehung von Erkrankungen wie Gicht, Altersdiabetes, und in zunehmendem Maße auch häufigen neurodegenerativen Erkrankungen gebracht. NLRP3 ist ein Inflammasom, das von einer Vielzahl von Stresssignalen aktiviert wird. Unsere Arbeiten haben gezeigt, dass das NLRP3-Inflammasom in vielen verschiedenen zellulären Stress-Situationen überaktiviert wird. In diesem Sinne ist Autophagie in die Inflammasom-Regulierung involviert. In unserem Projekt werden wir somit untersuchen, welche Rolle Autophagie als eine Zellreinigungsmechanismus und das NLRP3-Imflammasom als Mechanismen bei Neuro-Inflammation und Zelltod spielen. Darüber hinaus werden wir eine Screening-Plattform vorstellen, die uns helfen soll, aus verschiedenen Substanzen diejenigen zu identifizieren, welche als Medikament zur Wiederherstellung korrekter Abbauprozesse in der Zelle und zur Hemmung des NLRP3-Inflammasoms in Frage kommen.

Abschließend werden wir vorläufige Ergebnisse unseres Projektes vorstellen. Wir konnten nachweisen, dass in Fibroblasten von Tay-Sachs-Patienten eine erhöhte NLRP3-Inflammasom-Aktivierung vorliegt. Zudem werden verschiedenste Beobachtungen zu einer bioenergetischen Dysregulation und Biomarker beschleunigter Alterungsprozesse in diesen Zellen vorgestellt und in ihrer Bedeutung diskutiert.

Experimentelle Therapien

Zur Behandlung vom Tay-Sachs Syndrom gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine zugelassene Therapie. Alle experimentellen Therapien sind nur Versuche, und je nachdem mehr oder weniger vielversprechend. In jedem Fall sollte man sich keine großen Hoffnungen machen.

Die wichtigsten experimentellen Therapien sind:

  • Gen Therapie
  • Enzym Ersatz Therapie
  • Stammzellentransplantation
  • Nabelschnurblutspende

 

Die Gen Therapie

Die Gen Therapie ist bisher die vielversprechendste Behandlungsmethode und die Forschung ist bereits sehr weit! Für nähere Infotmationen zur Fortschung siehe Menüpunk „Stand der Forschung“.

Was versteht man unter Gen Therapie?

Als Gentherapie bezeichnet man das Einfügen von Nukleinsäuren wie DNA oder RNA in die Körperzellen eines Individuums, um beispielsweise eine Krankheit zu behandeln. Klassischerweise soll ein intaktes Gen in das Genom der Zielzelle eingefügt werden, um ein defektes Gen zu ersetzen, welches ursächlich für die Entstehung der Krankheit ist. Beim Menschen wurden und werden Gentherapien teilweise erfolgreich z.B. in Rahmen von klinischen Studien durchgeführt. (Für Tay-Sachs wird es vorraussichtlich im März 2012 die erste klinische Studie am Menschen geben).

Das Ziel der Gentherapie ist es, das fehlende Enzym wiederherzustellen, durch die Einführung des richtigen genetischen Code. Somit kann die richtige Enzym-Produktion auftreten. Der korrekte genetische Code kann auf verschiedene Weise zugeführt werden, der am häufigsten verwendete Ansatz nutzt einen viralen Vektor. Der nicht-krankheitserregende Virus wurde genetisch verändert  um die fehlenden genetischen Codes zu enthalten, und um als Träger verwendet zu werden, um die korrekte genetische Information einzuführen und damit die richtige Enzymproduktion zu beginnen.

Was ist der aktuelle Stand der Gentherapie?

Die ersten klinischen Studien der Gentherapie am Menschen für Tay-Sachs und Sandhoff waren schon für März 2013 geplant, doch durch unvorhergesehenen Problemen mit den Primaten musste der Start leider verschoben werden. Genauere Informationen werden in Kürze veröffentlicht. Erfahren Sie mehr über das Tay-Sachs Gene Therapy Consortium und ihren Bemühungen einen Durchbruch in der Tay-Sachs und Sandhoff Forschung zu erreichen: www.tsgtconsortium.com

Seit den frühen 1980er Jahren erhielten mehr als 20 Kinder die experimentelle Canavan Gentherapie. Viele Eltern glauben, dass diese Therapie ihrem Kind geholfen hat. Die Ergebnisse sind zur Veröffentlichung eingereicht.

Eine andere Art von Gentherapie für Canavan hat vor kurzem sehr spannende Ergebnisse bei Canavan-Mäusen gezeigt. NTSAD ist ein Partner der Canavan Research Foundation, und freut sich, dieses Projekt zu finanzieren. Besuchen Sie unsere Research Initiative, um mehr über dieses Projekt und andere viel versprechende Bemühungen zu erfahren.

Im Jahr 2008 zeigte die weltweit erste Gentherapie bei angeborener Blindheit eine Verbesserung des Sehvermögens. Die Ergebnisse sind ein Meilenstein für die Gentherapie-Technologie.

Was sind die Herausforderungen an einen Gene Therapy?

Die Gentherapie ist sehr vielversprechen, Krankheiten wie Tay-Sachs zu heilen, aber die Food and Drug Administration (FDA) hat noch keine Gentherapie zum Markt zugelassen. Aktuell gilt die Gentherapie noch als experimentell. Einige der Herausforderungen, um eine sichere und wirksame Gentherapie zu entwickeln sind:

• Schwierigkeiten bei der Erstellung effektiver Vektoren für den Gentransfer in das Gehirn;
• Notwendigkeit, das Gen in einer Vielzahl von Zellen einzuführen, um wirksam zu sein;
• Herausforderung beim Einsetzen der Gene in den entsprechenden Gehirnzellen und
Potenzial dass ein Onkogen (Krebs-) Ereignis als Folge der Einführung des Gens in den Chromosomen der Zelle auftritt.

Prinzip

Üblicherweise werden dem Körper einige Zellen entnommen, um diesen im Labor (in vitro) die entsprechenden Nukleinsäuren einzufügen. Anschließend können die Zellen zum Beispiel vermehrt werden, um dann wieder in den Körper eingebracht zu werden. Eine Gentherapie kann auch direkt im Körper (in vivo) erfolgen. Je nach Art der Gentherapie und der verwendeten Technik kann die Nukleinsäure in das Zellgenom integrieren oder lediglich zeitweise in der Zelle verbleiben. Entsprechend kann der therapeutische Effekt dauerhaft oder zeitlich beschränkt bestehen.

 

Methoden

Für den Transfer gibt es verschiedene Methoden, um eine therapeutische Nukleinsäure in eine Zelle zu transportieren:

  • Transduktion: Mit dieser am häufigsten verwendeten Methode bringt ein viraler Vektor (ein modifiziertes Virus) die therapeutische Sequenz in die Zelle.
  • Transfektion (chemisch): Die Nukleinsäure und eine elektrisch geladene Verbindung (z. B. Calciumphosphat) werden zu den Zellen gegeben. Die elektrisch geladene Verbindung bindet an die Zellmembran und wird endozytiert, wodurch der Vektor nach Perforation der endosomalen Membran ins Zytosol gelangen kann.
  • Transfektion (physikalisch): Bei der Elektroporation macht ein Stromstoß die Zellmembran vorübergehend durchlässig, so dass der Vektor in die Zelle eindringen kann.
  • Transfektion (physikalisch): Die Mikroinjektion bietet hohe Chancen für einen erfolgreichen Einbau des Gens (ca. 1:5), jedoch muss jede Zelle einzeln behandelt werden.

Mehr Informationen findest du hier:
http://www.ornl.gov/sci/techresources/Human_Genome/medicine/genetherapy.shtml
http://learn.genetics.utah.edu/content/tech/genetherapy/

 

Enzym Ersatz Therapie

 

Was ist Enzymersatztherapie (ERT – Enzyme Replacement Therapy)?

Enzymersatztherapie (ERT) liefert das fehlende oder mangelhaft vorhandene Enzym durch regelmäßige Infusionen.

Die Enzym Ersatztherapie wäre der einfachste Weg Tay-Sachs zu heilen, da der Körper ja im Grunde nur ausreichend mit dem Enzym HEX-A versorgt werden müsste.

 

Es ist der Forschung möglich das fehlende Enzym synthetisch herzustellen, und somit wäre es in der Therorie möglich die Krankheit zu heilen. Doch leider stellt die menschliche Bluthirnschranke ein Problem dar.

Die menschliche Bluthirnschranke kann man sich wie eine Art „Firewall“ des Gehirns vorstellen. Diese Firewall erkennt nun das das synthetische Enzym zu groß und nicht körpereigen ist, und stößt es ab.


Was ist der aktuelle Stand in der Forschung an der Enzym Ersatz Therapie?

 

Mit der Enzym Ersatz Therapie konnte man in den letzten 20+ Jahren die Krankheit Gaucher Typ I sehr effectiv behandeln. ERT wurde kürzlich für Fabry, bestimmte Arten von Mukopolysaccharidose (MPS) und Pompe entwickelt. ERT für Niemann-Pick Typ A & B ist in klinischen Studien.

Was sind die Herausforderungen der Enzym Ersatz Therapie?

Enzyme sind große Moleküle, welche nicht an der Blut-Hirn-Schranke vorbeikommen, in das zentrale Nervensystem. ERT ist derzeit nur wirksam bei der Behandlung der nicht-neurologischen Symptome von Krankheiten. Die Bemühungen die Blut-Hirn-Schranke durch Injektion des Enzyms direkt in das Rückenmark zu überwinden, als intrathekale Lieferung bekannt, ist in Tiermodellen vielversprechend und es beginnen gerade erst klinische Studien am Menschen von MPS Typ I.

Mehr Informationen findest du hier:
http://www.cerezyme.com/healthcare/about/cz_hc_aboutcz.asp

Knochenmarkstransplantation


Was ist eine Knochenmarkstransplantation?

Eine Knochenmarktransplantation (BMT), ersetzt bei einer betroffene Person das Knochenmark mit Spendermark, welches das fehlende Enzym produzieren kann. Das Verfahren ist riskant, invasiv und ist sehr wenig erfolgreich bei Tay-Sachs, Sandhoff und GM-1. Wenn es früh genug gemacht wird, kann es bei ähnlichen Krankheiten wie Krabbe oder MPS die Krankheit verlangsamen und sogar stoppen.

Was ist der aktuelle Stand der Knochenmarkstransplantation?

Derzeit sind nur zwei Zentren in den USA bekannt welche die Knochenmarkstransplantation bei Tay-Sachs, Sandhoff und GM-1 in Betracht ziehen: Duke University Medical Center und die University of Minnesota. Das Duke Programm ist keine anerkannte klinische Studie (Kontaktiere Juni-Allison-Thacker – june.allison@duke.edu um mehr zu erfahren).

Was sind die Herausforderungen der Knochenmarkstransplantation?

Die Knochenmarktransplantation ist sehr invasiv. Kinder erliegen oft den Komplikationen des Verfahrens. Das Immunsystem muss vor Einführung des gesunden Knochenmarks zerstört werden. Es ist unklar, wie viele der gesunden Stammzellen in das zentrale Nervensystem gelangen.

Mehr Informationen findest du hier:
http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/003009.htm
http://www.bmtinfonet.org/

 Stammzellen Therapie



Was ist die Stammzellen Therapie?

Stammzellen unterscheiden sich von anderen Arten von Zellen im Körper. Alle Stammzellen – unabhängig von ihrer Herkunft – haben drei einzigartige Eigenschaften:

• Können sich selbst teilen und erneuern  für lange Zeiträume
• Sind unspezialisiert
• Können zu spezialisierten Zellen gemacht werden

Diese einzigartigen Eigenschaften könnten verwendet werden für: Zell-basierte Therapien, in denen Stammzellen, genetisch verändert werden, um das fehlende Enzym zu produzieren und ins Gehirn oder das zentrale Nervensystem zu liefern.

Was ist der aktuelle Stand der Stem Cell Therapy?

Viele potenzielle Anwendungen werden derzeit in Tiermodellen getestet und einige brachten es bereits zu klinischen Studien für Rückenmarksverletzungen und Krankheiten des Auges (von http://stemcells.nih.gov/info/health.asp). Bahnbrechende Arbeit wurde im Sandhoff Mausmodell erbracht und wurde teilweise durch die NTSAD Research Initiative gefördert.

Um mehr zu erfahren, lesen Sie „Stem cells act through multiple mechanisms to benefit mice with neurodegenerative metabolic disease“, herausgegeben von Nature Medicine, 2007.

Was sind die Herausforderungen für die Stammzellen Therapie?

Die Stammzelltherapie verspricht sehr viel zu heilen, steht aber vor gewaltigen Herausforderungen, um sichere und wirksame Therapien zu entwickeln. Einige der Herausforderungen sind:

• Das Risiko einer Immunreaktion welche zu einer Ablehnung dieser Zellen führt;
• Das Risiko das sich die Zellen auf unerwartete Weise verändern;
• Übertragung von Spender-Erkrankungen, die sich in diesen Stammzellen befinden;
• Fähigkeit, sich auf die Menge der Zellen zu vermehren, die für den Menschen notwendig sind, und
Akzeptanz dieses Ansatzes aufgrund der Kontroverse über embryonale Stammzellen.

Die embryonalen Stammzellen Kontroverse wird immer weniger ein Problem, als Wissenschaftler vor kurzem entdeckt haben, wie man ausgebildete Zellen in einen Stammzell-Zustand manipuliert, jedoch ist mehr Arbeit notwendig, um ihre therapeutischen Eigenschaften und das Potenzial zu verstehen.

Siehe auch Knochenmarkstransplantation

Mehr Informationen findest du hier:
http://stemcells.nih.gov/info/basics/basics1.asp
http://learn.genetics.utah.edu/content/tech/stemcells/

Stand Gentheapie Januar 2018

Wir freuen uns, ein neues Update zu der geplanten klinischen Studie einer Gentherapie zu GM2-Gangliosiden (Tay-Sachs und Morbus Sandhoff) veröffentlichen zu können.

Ende letzten Jahres trafen sich das Forschungsteam der University of Cambridge und Daniel Lewi (ETSCC/CATS) mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), um die europäische Bezeichnung als Arzneimittel für seltene Leiden zu erhalten.

Orphan Medikamente oder Therapien sind für die Diagnose, Prävention oder Behandlung lebensbedrohlicher oder sehr schwerer Erkrankungen bestimmt, von denen nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen in der Europäischen Union betroffen sind. Die EU hat im Jahr 2000 neue Rechtsvorschriften mit dem Ziel eingeführt, Anreize für die Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Krankheiten (so genannte Orphan Drugs) zu schaffen.

Wir können mitteilen, dass die EMA die europäische Zulassung als Arzneimittel für seltene Leiden (Orphan Medicinal Product) erteilt hat. Darüber hinaus wurde das von Professor Cox und seinem Team entwickelte Medikament und Verfahren als von der EMA als Arzneimittel für neuartige Therapien (Advanced Therapy Medicinal Product, ATMP) eingestuft.

Dies sind wichtige Meilensteine, die erreicht wurden, und wir sind im Zeitplan, klinische Studien für GM2 Ganglioside Ende 2018 / Anfang 2019 zu beginnen.

Die Arbeit wurde durch die Erteilung der Orphan Drug Designation durch die FDA in den USA bestärkt. Dies zeigt, dass die klinische Studie, die vom Team an der Universität Cambridge geplant wird, das Potenzial hat, massive Auswirkungen auf die breitere Tay-Sachs- und Sandhoff-Gemeinschaft zu haben. Denn die Teams in Europa und den USA arbeiten seit längerem sehr erfolgreich zusammen.

Die nächsten Schritte sind wichtig. In den kommenden Monaten wird das Team um Professor Tim Cox planen, wie die Studie umgesetzt werden soll, welche Ergebnisziele gemessen werden und was die Teilnahmekriterien an der Studie sind.

Wir hoffen,  ihr freut Euch über diese Neuigkeiten. Wir verstehen, dass diese Behandlung für einige Familien zu spät kommen wird. Auch für Daniel Lewi, der Gründer der CATS Foundation. Seine Tochter Amelie hat im Dezember 2017 ihren Kampf gegen Tay-Sachs im Alter von 8 Jahren leider verloren. Doch wie viele von uns, engagieren sich  Dan und seine Frau Patricia für diesen Kampf  und sie werden nicht aufhören, bis es eine Behandlung für alle von Tay-Sachs und Sandhoff betroffenen Kinder gibt, die unseren Kindern eine bessere Zukunft geben wird.

Hier der offizielle Bescheid der Europäischen Kommission in deutscher Sprache:

EUdec_139825_de

Quelle: tay-sachs-sandhoff.de

Neben der Schulmedizinischen Behandlungen gibt es auch die Möglichkeit sich Alternativmedizinisch begleiten zu lassen.

Die Alternativmedizin bietet einem fast unbegrenzte Möglichkeiten und neben bereits etablierten Methoden wie Homöopathie, Holopathie und Pysioenergetik gibt es immer wieder viele neue zum Teil vielversprechende Möglichkeiten.

Interview mit Jürgen Lueger: Bioenergethiker

Was Ärzte nicht sagen

Wer kennt das denn nicht?

 Oftmals ist es so das Ärzte versuchen die Eltern der Patienten zu schonen, und sie sozusagen in Watte packen. So ist es der Familie von unserem kleinem Ehrenmitglied Haylie zum Beispiel ergangen.

Die Ärzte sagen einem zb: „Ihr Kind wird früher oder später vermutlich epileptische Anfälle bekommen!“

Sie sagen einem aber leider nicht wie  so ein Anfall aussieht und wie man sich im Falle eines Anfalles verhalten soll.

Deshalb eine kurze Zusammenfassung von Haylies Eltern:

 

Epileptische Anfälle – welche gibt es – wie soll man reagieren

 

Fokale Anfälle

Andere Ausdrücke für einen teilweisen (partiellen) Anfall sind fokaler Anfall oder Herdanfall. Diese Anfallsform ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Zeichen für einen Beginn des Anfallsgeschehens in einer umschriebenen Region des Gehirns gibt. Dabei ist es egal, ob es zu einer sekundären Ausbreitung auf die restliche Hirnrinde kommt (sekundäre Generalisierung). Insbesondere ein Anfallsbeginn mit einer Aura hat einen hohen Aussagewert darüber, in welcher Hirnregion der Anfall seinen Ursprung hat, denn sie ist das Ergebnis einer umschriebenen Aktivierung von Nervenzellverbänden.

Unterteilung:

  • einfach fokale Anfälle (das Bewusstsein ist erhalten)
  • komplexe fokale Anfälle (mit Bewusstseinsstörung)
  • fokale Anfälle mit Entwicklung zu sekundär generalisierten Anfällen

 

Generalisierte Anfälle

Ein Anfall wird als generalisiert bezeichnet, wenn der Verlauf und die Symptome keine Hinweise auf eine anatomisch begrenzte Lokalisation geben und keine Zeichen eines lokalen (herdförmigen) Beginns zu erkennen sind.

Unterteilung:

  • Absencen – Anfälle mit kurzer Bewusstseinspause ohne Sturz, früher auch französisch mit Petit-mal bezeichnet; dauert meist nur 5 bis 10 Sekunden, auch bis 20 Sekunden, selten länger; Die Betroffenen halten dabei in der Bewegung inne und reagieren in der Regel nicht auf eine Ansprache. Das Gesicht wirkt ausdruckslos und der Blick leer. Die Bewusstseinspause endet so plötzlich wie sie begonnen hat. Nur in Einzelfällen lässt sich durch einen intensiven akustischen Reiz die Absence unterbrechen.
  • myoklonische Anfälle – mit einzelnen oder unregelmäßig wiederholten Zuckungen einzelner Muskelgruppen
  • klonische Anfällelänger anhaltende unwillkürliche, rhythmische Zuckungen von Muskeln bzw. Muskelgruppen, Beugemuskeln(„Kloni“, von griechisch klonos = heftige Bewegung) aller Glieder. Die Aufeinanderfolge der Kloni ist in der Regel zunächst rasch (ca. 2-3/ sec) und verlangsamt sich zum Ende des Anfalls. Im EEG sieht man gleichzeitig Folgen generalisierter Spitzen im (ca. 2-3/ sec) Rhythmus der Zuckungen, unterbrochen von langsamen Wellen. Dabei besteht meistens Bewusstlosigkeit.Bei fokalen klonischen Anfällen gibt es auch länger anhaltende rhythmische Zuckungen einzelner Muskeln oder Muskelgruppen mit entsprechenden „Kloni“ einzelner Glieder oder des Gesichts. Dabei ist das Bewusstsein meist erhalten.
  • tonische Anfälle – (griechisch tonos = Spannung; tonische (steifen, starren) Verkrampfung der Skelettmuskulatur, die in der Regel den ganzen Körper oder große Teile mit Betonung des Rumpfes für einige Sekunden bis Minuten erfasst, mit Bewusstlosigkeit und Atemstillstand. Zugleich meist Blickwendung nach oben mit Pupillenerweiterung, Kopfbeugung, Öffnen des Mundes, leichte Beugung und Anhebung beider Arme, auch Hüftbeugung.
  • tonisch-klonische Anfälle – der typische „große“ Anfall mit Bewusstseinsverlust, Sturz, Verkrampfung und anschließend rhythmischen Zuckungen beider Arme und Beine, früher auch Konvulsion oder französisch Grand-mal genannt, geht oft mit einem Biss in die Zunge einher. Die Atmung setzt einen Augenblick aus und besonders die Lippen können blau anlaufen. Die Pupillen erweitern sich. Nach dieser tonischen Phase, die meist nur einige Sekunden, selten länger als 20 Sekunden dauert, folgen („klonische“) Zuckungen von Armen und Beinen in erst rascher, dann zunehmend langsamer Folge, und das Kind fängt stöhnend wieder an zu atmen.
  • atonische (astatische) Anfälle – Eine nur Bruchteile einer Sekunde dauernde generalisierte Atonie (d.h. Erschlaffung der Muskulatur) bewirkt einen „atonischen Anfall“. Dabei kommt es zu einem plötzlichen allgemeinen Verlust der normalen Muskelspannung ohne vorausgehendes tonisches oder myoklonisches Ereignis. Dabei sackt das Kind zusammen. 

 

Nicht klassifizierbare epileptische Anfälle

  • Anfälle, die auf Grund unzureichender oder unvollständiger Daten nicht klassifiziert werden können oder bei denen eine Zuordnung nicht möglich ist.

 

Je nach Anfalltyp sollte man reagieren, aber eine Faustregel gilt immer:

 

  • stabile Seitenlage – damit im Falle von Erbrechen oder übermäßiger Speichelbildung die Flüssigkeiten abrinnen können, und das Kind nicht erstickt
  • Wenn der Anfall länger als 3 Minuten dauert sollte man mit einem krampflösenden Medikament eingreifen, zb Stesolid Rektaltuben (unbedingt mit dem Arzt abklären und schon mal vorsorglich zu hause deponieren – am besten immer griffbereit – und auch in der Handtasche für den Fall das das Kind unterwegs einen Anfall bekommt)
  • Stimulierung zb durch Zwicken oder durch kalte Luft (Fenster öffnen) kann helfen einen Krampf zu beenden
  • Bei Atemstillstand kann man das Kind durch leichten Druck auf die Lunge (Brustkorb und Rücken) zum Atmen stimulieren. Dabei sollte man nicht durchgehend drücken sondern versuchen die Atembewegungen nachzuahmen.
  • Ruhig bleiben – wenn man sich nicht sicher ist wie man reagieren soll oder wenn es der erste epileptische Anfall des Kindes ist unbedingt die Rettung rufen! (Man wird dann ins Krankenhaus gebracht und es werden EEG und Blutuntersuchungen gemacht, das Kind wird dann medikamentös eingestellt, um weitere Anfälle zu vermeiden)

Spezialist für das Tay-Sachs Syndrom und Forscher:

Prof. Timothy Cox

Consultant Physician, Addenbrooke’s Hospital

Elizabeth Chatters
Chief Secretary to Professor Timothy Cox
Tel: 00 44 1223 336864
email: ec432@medschl.cam.ac.uk

Stoffwechselspezialist Salzburg:

PD Dr. med. Florian B. Lagler

pädiatrischer Stoffwechselarzt und klinisch/translationaler Forscher auf dem Gebiet der lysosomalen Speicherkrankheiten und anderer angeborener Stoffwechselstörungen
Geschäftsführer Clinical Research Center Salzburg

Haus C der PMU, Strubergasse 22, 5020 Salzburg, Austria

Mail: f.lagler@crcs.at

Tel.: +43 662 2420 80760


Diagnostik/Neurologie Salzburg:

Dr. Johannes Koch

Leitender Oberarzt Neurologie

Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde

 

Salzburger Landeskliniken (SALK) / Paracelsus Med. Privatuniversität (PMU)

Müllner Hauptstraße 48

5020 SALZBURG

 

Telefon:+43 (0)5 7255-26214

Telefon:+43 (0)5 7255-57526

E-Mail: j.koch@salk.at


Palliativmedizinerin Salzburg:

Dr. Regina Jones

Foto: Franz Neumayr/SB

Station Sonnenschein/ Jugendonkologie  Universitätsklinik SBG

Leiterin mobiles Kinderhospiz „PAPAGENO“

Telefon:+43 (0)5 7255-57756

E-Mail: R.Jones@salk.at

 

 


Stoffwechselklinik Deutschland:

Villa Metabolica

Dr. med. Arash-Kaps

Dr. med. Laila Arash-Kaps

Funktionen:
Assistenzärztin
Qualifikationen:
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin,
Zertifizierte Prüfärztin für klinische Studie

Internationale Organisationen für Tay-Sachs und Sandhoff in Europa

www.cats-foundation.org

www.etscc.org

www.tay-sachs-sandhoff.de

 

www.vml-asso.org

www.actays.org

 

Internationale Organisationen Weltweit